Wahrhaft erfreulicher Gospelrock
"Joyful voices" begeistern in der Aula der HES
Bielefeld Sennestadt (lex). Bei diesem Chor war der Name wahrlich Programm. Der Gospelchor "Joyful voices" (Freudige Stimmen) aus Moers entsprach in mehrfacher Hinsicht dem prägenden Adjektiv. Nicht nur, dass die Stimmen der etwa 60 Musiker erfreulich gut ausgebildet und perfekt aufeinander abgestimmt waren. Auch intonierten sie die Gospels, Spirituals und Rocksongs in Chorbearbeitung mit sichtlicher Freude an der teils rockig-schwungvollen, teils bedächtigen Musik. Nicht verwunderlich also, dass diese Hochstimmung rasch auf die etwa 500 Besucher in der Aula der Hans-Ehrenberg-Schule abfärbte.
Mitklatschen und rhythmisches Hin- und Herwanken auf den Stühlen waren allenthalben in der vollbestzten Halle zu beobachten. Dabei konnten sich die Zuhörer ungleich aktiver an dem hochkarätigen Konzertabend - den der Lionsclub erneut als Benefizveranstaltung ausrichtete - beteiligen. Kurze Strophen dreier Lieder wurden vorab zum Mitsingen verteilt.
Ihre Stimmgewalt, doch besonders ihre Stimmvielfalt bewiesen die Hobbymusiker - meist entstammen sie dem Oberstufenchor des Gymnasium Moers - mit Titeln wie "Move, spirit, move" und "Open up my heart".
Dass sie auch a capella die Gospels sicher beherrschen, zeigten sie etwa bei "Operator". Hier legte sich auch die begleitende Band, erst seit 2000 fester Bestandteil der "Joyful voices", richtig ins Zeug. Es brillierte einmal mehr Johannes Evers am Saxophon. Besonders begeisterten auch die Solisten in der ersten Hälfte des Programms: Isabel Spitz, Tanja Hoenen, Natascha Düpow, Holger Liebert, Thomas Oppenberg, Martin Thomys und Thorsten Ickler.
Mit den sechs Songs nach der Pause demonstrierte der Chor seine Entwicklung und damit die "Spannweite des Programms", wie Chorleiter Ernst Ickler zur Einleitung des vielfältigsten Abschnitts sagte. Nach dem schwungvollen "Celebrate" schlugen die Musiker mit dem stark vom Klavier bestimmten "Bridge over troubled water" gebremst kraftvolle Töne an. Um dann mit "In this house" und "Deep river" abzurocken.
Doch eigentlich machte eher ein Stilmix den besonderen Charakter des Konzerts aus: Schließlich, so erklärte Ernst Ickler, könne man Gospels niemals derartig inszenieren, wie es die Erfinder dieses Stils können. Stets habe man daher die Songs adaptieren müssen.
Der Lionsclub Bielefeld/Sennestadt hatte als Ausrichter am Samstag doippelten Grund zur Freude. Nicht nur, weil die 33 Mitglieder den Gästen mit den "Joyful voices" bereits zum zweiten Mal einen erfreulichen Abend bereitet hatten. Sondern auch, weil sie mit den Eintrittsgeldern der etwa 500 Gäste erneut wirklich helfen können. Das Förderprogramm Lions-Quest, so verriet das Programmheft den Zuschauern, soll die Persönlichkeitsentwicklung von zehn bis 15 Jahre alten Jugendlichen unterstützen. Damit die Lehrer der Sennestädter Schulen dies tun können, bildet der Lionsclub sie fort.