WAZ, 10.08.2005

Vor dem Singen Schlafentzug

JOYFUL VOICES IN SKANDINAVIEN (I)

MOERS. Auf Skandinavienfahrt sind derzeit die "joyful voices". Die Redaktion bekommt regelmäßig einen Bericht von der Nordlandtour des Chores.

Tag 1: Zum Glück "nur" bis Kopenhagen
Nach sieben Stunden Fahrt konnten wir mit unseren Euros nichts mehr anfangen, denn die dänische Grenze war überschritten. Vollkommen übermüdet - im Bus kann man ja so gut schlafen - erreichten wir gegen Mittag unser erstes Ziel, die deutsche Kirche in Kopenhagen, wo bereits Thomas und Heike auf uns warteten.

Nach dem Einchecken in der Jugendherberge in der Pampa, Bettenbeziehen und dem verzweifelten Versuch, die freie Stunde irgendwie zu schlafen, ging es zurück zur Kirche. Beim Soundcheck merkten wir deutlich, dass 32 Stunden Schlafentzug ohne warmes Essen unsere Motivation merklich in den Keller zogen. Nicht förderlich für unser aller Stimmung waren ebenfalls die viel zu klein ausgefallenen bestellten Tour-T-Shirts, die auch noch farblich nicht der Vorlage entsprachen. Da unser Tontechniker noch Verpflichtungen in der 1. Fußball-Bundesliga nachkommen musste und erst mit dem Nachtzug in Kopenhagen ankommen sollte, übernahm Tobias mit Bravour das Mischpult. Völlig überrascht, sowohl von der Anzahl der Zuschauer als auch von uns selbst, lieferten wir angesichts der Umstände ein Spitzenkonzert ab. Nicht nur wir erkannten unentdeckte Kräfte in uns, sondern das Publikum ließ sich auch zum Mitsingen, Mitklatschen und sogar zum eigenständigen Aufstehen mitreißen. Der begeisterte Gemeindepfarrer überreichte für alle eine 45x36 cm große Pralinenschachtel.

Den Abend verbrachten alle individuell, wobei alle zuerst nichts anderes wollten als ein warmen Essen. Der Rückweg zur Jugendherberge faszinierte besonders unsere Kameraleute, die die gesamte Metrofahrt mit direktem Blick nach vorne auf die Gleise filmten.