Tagesbericht

19.07.2008

Tag 1: Auf geht's, Buam!

Mitten in der Nacht (um acht Uhr morgens) trafen wir uns am Samstag, um den Bus mit Equipment und Gepäck zu laden. Dank unserer Packgenies (diesmal gab es zwar auch 'nen Thomys und 'nen Tobias, aber eben zwei andere) bekamen wir auch ohne Anhänger oder Skiträger alles verstaut und haben teilweise sogar Doppelsitze alleine. Tina - extra mit Fahrrad und Hund gekommen, damit niemand denkt, sie käme überraschenderweise doch mit - verabschiedete uns gemeinsam mit den anderen Chauffeuren mit Taschentuch und sicher auch einem wehmütigen Gedanken.

Nach 245 km erreichten wir das malerische Büchenbeuren im tiefsten Hunsrück. Dank der Sperrung der Hauptstraße, die das Navi einfach nicht akzeptieren und uns ständig zum Drehen animieren wollte, stieg kurzerhand der Vikar der Gemeinde samt Kind und Fahrrad ein, um uns den Weg zu zeigen. "Das ist hier nicht die Dorfbuslinie" kam als Kommentar von hinten.

Berry bewies wieder sein ganzes Fahrkönnen, denn die Umleitung erwies sich als kleine Kirchgasse, die auch nach mehreren Lenkmanövern einfach nicht breiter werden wollte. Aber wir haben ja so gar keine Probleme damit, Umleitungsschilder mal eben wegzutragen, getreu dem Motto: Wir machen den Weg frei. So war Platz geschaffen, der Bus hatte mehr Rangierfreiheit und wir erreichten gegen 11:30 Uhr unsere erste Konzertstätte. Und nun kam, na erratet ihr es? GENAU: Ausladen, Equipment schleppen, Nachtlager im Gemeindesaal bauen. Zeitparallel bauten Technik und Musiker alles in der Kirche auf. Eine schöne Überraschung erwartete uns: ein riesiger Korb mit süßen Kirschen, die die Dorfärztin extra für uns gepflückt hatte.

Nach einer kurzen Pause hatten wir viel Zeit für Soundcheck und Probe. Dafür, dass wir lange nicht mehr gemeinsam (Chor mit Band) musiziert haben und manche Stücke des Programms am 17. November 2007 zum letzten Mal spielten, klappte alles sehr harmonisch und ließ einen Hauch davon erahnen, was am Abend passieren würde. An dieser Stelle ein ganz, ganz großes Lob an Oliver, unseren Ersatz-, nein Alternativschlagzeuger, Stefan konnte leider aus familiären Gründen nicht an der Tour teilnehmen und schickte einen seiner Schüler. Vor allem die übrigen Bandmitglieder hatten im Vorhinein Zweifel, ob das ohne Probe gut gehen würde, aber wir wurden eines Besseren belehrt. Oliver ist optimal vorbereitet, jedes Break, jede noch so komplizierte Stelle spielt er so, wie wir es gewohnt sind. Hut ab, danke auch an Stefan, der da sicher auch einen großen Anteil dran hat. Großartige Leistung.

Erste "standing ovations"

Na, wenn wir schon mal beim Loben sind: Da Tina und Johanna als Solisten aus beruflichen Gründen leider nicht mitfahren können, brauchten wir auch hier A(lternativ)-Solisten. Ariane, Karin und Naemi sangen ein großartiges Konzert. Ebenfalls Hut ab, toll gemacht. Und den ein oder anderen Wackler hat im Publikum niemand gehört, dazu waren sie alle viel zu begeistert. Aber soweit bin ich noch nicht.

Freizeit vor dem Konzert

Nach dem Soundcheck wurden wir liebevoll von fleißigen Gemeindemitgliedern mit Chili con Carne, selbstgebackenen, noch warmen Brötchen und zum Nachtisch selbst gebackenen Aprikosen- und Kirschkuchen umsorgt. Umziehen, fertig machen und (entgegen der Befürchtungen der Gemeindepfarrerin Sandra Menzel) hoffen, dass die Kirche - trotz Sommerferien - voll wird. Und sie wurde voll: mit 350 Zuschauern war kein freier Platz mehr da.

Konzert Auch aus den umliegenden Dörfern kamen Interessierte, die durch viel Pressearbeit und persönliche Werbung auf das Highlight in Büchenbeuren aufmerksam und neugierig gemacht wurden. Und sie erlebten ein fulminantes Konzert. Das war der Oberhammer. Standing Ovations bei You are holy, begeisterte Stille bei This is the lords doing (mann, das war aber auch geil!) und einem perfekten Abschluss mit Give us peace. Selbst als die Gäste aus der Kirche kamen, summten einige die Melodie noch und unterbrachen sie nur durch vollkommen hingerissene Kommentare des Dankes und Lobes. Euphorisch beschwingt ließen wir diesen großartigen Tourauftakt vor dem Gemeindehaus mit Gitarre, Wein und Bier gemütlich ausklingen. Wir konnten gar nicht genug bekommen vom Singen, erst bei Liedern wie The Adventure und Quand un jour est passé mussten wir textmäßig passen. Vielen Dank Büchenbeuren für dieses tolle Erlebnis, wir nehmen die Einladung gerne an und kommen wieder!

Spalier

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